ALEXANDERS FEAST von G.F. HÄNDEL

Das Stück erzählt von einem Fest, das Alexander der Große nach seinem Sieg 330 v. Chr. in der eroberten Stadt Persepolis gab. Neben Wein und Weib gibt es natürlich auch Gesang und G. F. Händel demonstriert in einzigartiger Weise, zu welchen Gefühlswallungen der Mensch mit Hilfe der Musik hinzureißen und wie manipulierbar er ist. Zu Krieg und Blutvergießen, aber auch zu Mitgefühl und tiefster Liebe lässt er sich bewegen, selbst Tote scheint man mit Musik wiedererwecken zu können und wir alle kennen Melodien, die uns himmelhoch jauchzen lassen oder in Depression stürzen. Dass wir alles für wahr halten, was man uns mit Musik verkaufen will, liegt wohl kaum an den eingeflochtenen Botschaften, sondern an der Musik selbst, die in sich eine Magie und Wahrhaftigkeit birgt, welche ihre größte Kraft entwickelt, wenn sie allein für sich selbst spricht.
Nachdem die Musik in „Alexanders Feast“ einmal zu Rache und Krieg anzufeuern hat, dann wieder erquickliche Liebesnächte einleitet, und später von Cecilia dirigiert, zu Mitgefühl, Frieden und Gottesfurcht führen soll, scheint sie in dem genauso unschuldigen, wie mächtigen Schlusschor von allem Missbrauch befreit und mit Fug und Recht allein denen zu gehören, die sie entstehen lassen: „your voices tune, and raise them high, till they echo from the vaulted sky“...

Produktion: Hanna Pohle, Vladimir Stoiljkovic
Regie: Matthias Fischer

DAS PARADIES UND DIE PERI von ROBERT SCHUMANN

Eine Peri (persisch für Fee, Elfe) ist wegen einer unbekannten Sünde des Paradieses verwiesen worden. Um wieder aufgenommen zu  werden, soll sie ein "Gut" liefern. Voller Sehnsucht nach ihrem Glück, begibt  sie sich in irdische Gefilde - mit dem Blutstropfen eines Märtyrers kommt sie an die Himmelspforte zurück, doch der Tropfen will nicht genügen. Auch das letzte Seufzen eines Paares, welches in treuer Liebe von der Pest dahingerafft wird, soll nicht ausreichen. Die Tränen eines reuigen Verbrechers scheinen schließlich das verlorene Paradies zurück zu holen, doch ist es noch ganz Anderes, was kaum zu formulieren, aber umso mehr  spürbar wird..

Musikalische Leitung/Arrangement: Wolfgang Wirsching / Ralf Eickhoff
Produktion: Regine Geiler
Regie: Matthias Fischer

 

ACIS UND GALATEA von G.F. HÄNDEL

Die Geschichte von „Acis und Galatea“ geht auf einen antiken Mythos zurück – u.a. beschrieben in Ovids Metamorphosen. Kurz: Acis und Galatea lieben sich. Ein Riese namens Polypheme findet ebenfalls an Galatea Gefallen, wirbt um sie und als er abgewiesen wird, erschlägt er Acis mit einem Felsen.

Auf den ersten Blick scheint das Stück ein banales Eifersuchtsdrama zu sein, doch zeigt es sich bald als tiefschürfendes Sujet, welches zu Händels Zeiten genauso aufwühlte, wie heute. Im Mythos geht es um Nymphen, Hirten und Götter. In die Zeit Händels gebracht, werden sie zu Sinnbildern für die geistigen Wirren während der Aufklärung. Zeitlos und auch in der Gegenwart bedeutsam ist das Selbstverständnis des Menschen, der bis heute nicht recht weiß, ob er göttlich, sterblich, Alles oder Nichts ist.

DES SÄNGERS FLUCH

Die Chorballade für Soli, Chor und Orchester (op. 139) von Robert Schumann ist ein Paradebeispiel musikalischer Dichtung der Romantik. Das Stück ist Liebesdrama,  Revolutionsparabel und Krimi zugleich. Es erzählt von Leidenschaft und Rache, von politischer Ohnmacht und rasender Wut, vom Untergang einer Gesellschaft und nicht zuletzt von der Kraft der Musik, die beglücken und verzaubern, aber auch aufrühren und zu Kampf anstiften kann.

Musikal. Leitung / Arrangement:
F. Obermair, W. Wirsching
Inszenierung: Matthias Fischer
Assistenz: Chantal Kuenzli
Produktion: Regine Geiler   
Licht: Matthias Conrad

 

 

MANFRED VON ROBERT SCHUMANN

Manfred ist die genauso tragische wie traurige Figur in Lord Byrons gleichnamigem Gedicht. Wegen einer verbotenen Liebe und vom schlechten Gewissen geplagt und generell mit der Welt am Ende, fleht er in seiner Verzweiflung die Geister der Welt um Hilfe. Diese bieten ihm all ihre Macht, doch Geschehenes ungeschehen und vergessen zu machen, ist selbst ihnen unmöglich. Manfred bleibt nur der Tod, um der Welt seiner Verzweiflung zu entkommen. Als er sich in eine Schlucht stürzen will, wird er von einem alpinen Passanten zurückgehalten und auch eine Fee will ihm den Tod ersparen, doch fordert sie absolute Unterwerfung. Manfred lehnt ab. Auch als ihm ein Geistlicher gegen das Eingeständnis seiner Sünden und das Bekenntnis zu Gott Linderung verspricht, weist ihn Manfred zurück. Er ist ein stolzer Kämpfer mit und gegen die Mächte der Welt und doch bleibt ihm am Ende nur ein bitterer Triumph: Die Gewalt über das eigene Leben und seinen Tod. Manfred stirbt bewußt, willentlich und trotzig.

Wolfgang Wirsching, Bariton (musikalische Leitung und Geist)
Matthias Fischer (Regie),
Regine Geiler (Produktion)

 

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OPRHEUS UND EURIDIKE von C.W. GLUCK

Grundlage unserer Aufführung ist die Oper von C.W. Gluck , die am 5. Oktober 1762 im Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde. Zusammen mit dem Librettisten Ranieri Calzabigi schuf er die erste der sogenannten Reformopern. In ihrer Zeit den Gedanken der Aufklärung verpflichtet, sollte der Mensch und sein Tun dem göttlichen Willen obsiegen. Das tragische Ende, wie es aus der Mythologie bekannt ist, wandelte sich entsprechend zu einem "happy end": Orpheus verschafft sich mit seinem Gesang Zugang zur Unterwelt, bekommt Euridike zurück und obwohl er sie ansieht, bevor die beiden wieder in der Oberwelt sind, erbarmt sich Amor der beiden, belohnt Orpheus' aufrichtige Liebe und läßt das Paar in sein Glück ziehen. 

Musikalische Leitung:
Wolfgang Wirsching
Inszenierung:
Matthias Fischer
Produktion:
Regine Geiler